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Die Entstehung von teilsaniert.-

Das Projekt "teilsaniert.-"(TS) existiert seit 2003. Es begann mit dem Erwerb eines stark baufälligen Hauses im Osten Leipzigs. Auf dem "ersten Immobilienmarkt" hatte dieses Haus zu diesem Zeitpunkt keinen Wert und wäre deswegen abgerissen worden. Durch den Kauf blieb es stehen und mit "teilsaniert.-" begann ein Experiment zur alternativen Verwertung der Immobilie.

Gentle Gentrification

Der erste Schritt war die Adaption eines bekannten Entwicklungsszenarios aus dem angloamerikanischen Immobilienmarkt in Großstädten wie New York oder London. Die dort stattfindende "Gentrification" beschreibt einen Prozess der in vier Phasen abläuft: zuerst kommen Künstler in ein heruntergekommenes Quartier mit schlechtem Ruf, dort gibt es in alten Gebäuden günstige Räume für Ateliers und alternative Wohnformen. Nach den Künstlern kommen die Galeristen und das Lifestyle-Publikum, die die „junge frische Atmosphäre“ in alten Fabrikgebäuden cool finden. Ihnen schließen sich die Immobilienprojektentwickler an, die die Häuser kaufen und zu teuren Lofts umbauen lassen. Für die Künstler wird es zu teuer, sie ziehen weiter, da das Quartier jetzt komplett umgewertet ist.

Ein solcher Prozess schien in Leipzig bis vor wenigen Jahren unmöglich und in der Kreuzstrasse wurde die "Gentle Gentrification" erfunden, ein bisschen Aufwertung aber keine Umwertung. Durch einige gezielte Maßnahmen wurden Räume im Erdgeschoss umgewertet. Es entstand der "Cardboard Room", ein kleiner Raum dessen Wandoberflächen mit einem Rastersystem aus weißen Verpackungskarton verkleidet wurde. Der "Soft Room" erhielt eine biomorphe Verkleidung aus Geotextilien die unterschiedlich illuminiert werden konnte. So betrat man die rußgeschwärtzte Erdgeschosszone und befand sich gleich in einem weiß und farbig schillerndem Gebilde.

In dieser ersten Phase fanden unterschiedliche Veranstaltungen, wie Lesungen, Konzerte oder Themenabende statt. Der Raum begann bekannt zu werden, und viele erinnern sich an diverse Partys in dem "Iglo-Raum" in dem man sich wie in einer Gebärmutter fühlt oder an die "weiße Höhle" etc.

Weitere, anfänglich rudimentäre Nutzungen entwickelten sich. Eines der wenigen intakten Zimmer diente als Zwischenlager (Eva Simon), ein anderes als Atelierraum (Kaspar-Sessler). Weitere Interessenten fanden sich, die, weil nur ab und zu in der Stadt, ein günstiges unkompliziertes Zimmer zum Arbeiten brauchten, oder sich kein Atelier leisten konnten und in der Kreuzstrasse fanden. Aus diesen Erfahrungen wurden die teilsaniert.-Module entwickelt:

1. Off-Space K26

K26 wurde durch Egija Inzule ins Leben gerufen, die hier Ihre ersten kuratorischen Gehversuche erfolgreich startete. Die Ausstellungsräume im Erdgeschoss haben seit eineinhalb Jahren in Qualität und Professionalität sich steigernde Ausstellungen den Rahmen geboten. Die Abgrenzung zu anderen Kunst-Räumen wurde durch eine vorwiegend internationale Künstlerauswahl sowei eine gewollte Distanz zum Kunstmarkt erreicht. Gezeigt wurden vorwiegend installative Arbeiten die einen engen Bezug zum Raum hatten.
www.kreuzstrasse 26

2. Hotel de Paris

Unter dem Titel „Hotel de Paris“ sind alle Angebote zusammengefasst, die Raum anbieten. Raum zum Arbeiten, Raum zum Feiern, Raum für Ausstellungen und Veranstlungen. In Zukunft auch Raum zum Wohnen.
kontakt: teilsaniert(at)teilsaniert.de

Die Geschichte von teilsaniert.- in Stichpunkten

2003

Der Abriss für eines der ältesten Mietshäuser Leipzigs (Erbaut 1844 in der ersten Stadterweiterung ausserhalb des Promenadenrings) ist bereits beschlossen. Erwerb des Gebäudes durch Bernhard Tatter
Entrümpelung und Beräumung, erste Sicherungsarbeiten

Kreuzstr.26, 2002kreuzstr.26 2002Flur 2002Erdgeschoss 2002Bereaumung

Der archleague leipzig e.V. nutzt Erdgeschoßräume für die Ausstellung Gentle Gentrification und baut dafür den Cardboardroom, den Softroom, sowie den „teilsanierten Raum“. Es finden weitere Veranstalungen zum Thema statt.
http://www.archleague-leipzig.org/


softroomcardboardroom
lesung softroomflayer

Die Durchführung und Finanzierung weitergehender Instandsetzungsmaßnahmen scheitert, da der Grundbucheintrag aufgrund der komplizierten Eigentumsverhältnisse der Vorbesitzer noch nicht erfolgen konnte.


2004


In den Oberen Etagen werden einige Räume hergeichtet und als preiswerte Atelier- und Arbeitsräume, vorwiegend durch Kunstudenten und Künstler genutzt.
Das teilweise durch einen Brand zerstörte Dach wird durch ein Notdach gesichert

NotdachstuhlNotdach

Es werden weitere Sicherungs- und Instandsetzungsarbeiten durchgeführt

2005

Auf dem Nachbargrundstück wird die sogenannte Raumerweiterungshalle auf einer Brachfläche entdeckt und das Projekt „Raumerweiterung“ durch den archleague leipzig e.V. initiiert. Zu Beginn des Projektes finden drei Themenabende im Softroom statt.
http://www.raumerweiterung.de/

Die Räume im Erdgeschoss werden zunehmend für Veranstalungen und Feiern angefragt und genutzt.

2006

Eröffnung des Ausstellungsraumes K26 durch egija inzule in den Erdgeschossräumen, die dafür hergerichtet werden.
Es finden mehrere Ausstellungen mit Internationalen Künstlern statt
http://showroom.st/2/about/





2007

Weitere Räume in den oberen Geschossen werden als günstige Atelier und Arbeitsräumesräume ausgebaut und genutzt




2008

Durch Beschwerden von Nachbarn veranlasste das Ordnungs- und Bauordnungamt bis auf weiteres eine Nutzungsuntersagung.

2010

Im März beginnen die Bauarbeiten für die Gebäudesicherung. Durch die Aufnahme des Gebäudes in die Prioritätenliste des Gebäudesicherungsprogramms der Stadt Leipzig sowie der Bewilligung von Fördermitteln ist es möglich die tragenden Bauteile sowie die Dachkonstruktion zu sanieren.